Jahrestreffen 2024
- 4. Mai 2024
Nach dem durch die Pandemie bedingten 3-jährigen Unterbruch erlebten wir vor einem Jahr eine erfolgreiche Reaktivierung des Vereins. Dies ermunterte uns zum diesjährigen Treffen einzuladen: mit einer ersten Ankündigung im Neujahrsbrief, der schriftlichen Einladung per E-Mail Ende März und einem Reminder zwei Wochen vor dem Termin. Ergänzend haben wir mehrere Telefonate gemacht und einige noch brieflich eingeladen. Auch in diesem Jahr konnten wir einige Ehemalige leider trotz verschiedenen Kontaktversuchen nicht erreichen. Erstaunlich jedoch ist, dass wir andere wieder „gefunden“ haben. So konnten wir eine erfreuliche Teilnahme von 34 Ehemaligen erreichen. Eine Anzahl, die in den letzten mehr als 10 Jahren lediglich einmal zu verzeichnen war: nämlich 2017 mit 35, als es um die Abstimmung für die weitere Existenz des Vereins ging. 40 Ehemalige haben sich abgemeldet, diese bedauerten sehr nicht teilnehmen zu können, was aber vielleicht im nächsten Jahr möglich sein werde.
Eintreffen und Eucharistiefeier
Pater Damian empfing die Eintreffenden mit der Einladung zum Kaffee im Rekreationsraum. Danach feierte er – wie in der Vergangenheit – mit uns in der Hauskapelle die Eucharistie. Madeleine Urech-Pescatore bereicherte die Feier mit Querflöte-Spiel, als Lektor engagierte sich Michael Eichmann – P. Damian und den beiden Ehemaligen sei herzlich gedankt für ihren besinnlichen Auftakt zu unserem Jahrestreffen.
Generalversammlung (gemäss Traktandenliste)
1. Begrüssung und Bericht des Vorstands
Zum anschliessenden geschäftlichen Teil (GV) begrüsste uns Leo Anthenien mit einem sinnigen Zitat von Helmut Schmidt: „Man kann sich immer noch aufeinander verlassen, selbst wenn manchmal Jahre vergehen, bis man sich wieder sieht; und man kann immer noch manches Wichtige gemeinsam zustande bringen.“ Die Worte dieses bedeutenden Politikers können uns bei unseren Begegnungen wie ein sinnreiches Motto begleiten.
Leo Anthenien erinnert auch an den in den Statuten formulierten Vereinszweck: „Der Verein der Ehemaligen von St. Josef hat zum Ziel, den Kontakt zwischen dem St. Josef und den Ehemaligen zu fördern (…)“. Er stellt die rhetorische Frage in den Raum, um welches „St. Josef“ es sich hierbei handle, hat sich dieses doch über die Jahre und Jahrzehnte ziemlich verändert. Er wies auch darauf hin, dass in früheren Jahren zu sehr die geschäftliche „Generalversammlung“ im Vordergrund war; wir wollen nun vielmehr das „Jahrestreffen“ in den Vordergrund stellen, was das Erleben von Begegnung, Wiedersehen, Erinnerungen, Austausch, Gespräche, Freude und gemäss Statuten ganz einfach „ein Fest“ bedeutet.
Eine Entschuldigung erwähnte er sehr speziell; Lorenz Becker (Matura 1969) schrieb uns: (…) „In diesem Jahr rundet sich mein Priesterdasein auf 50 Jahre. Daran hat St. Josef ihr volles Verdienst.“ Es ist eine stimmige Aussage, die wohl auch auf die meisten von uns zutrifft!
Der Vorstand hat Kenntnis erhalten von zwei verstorbenen Ehemaligen – Wir gedenken ihrer mit einer Schweigeminute:
- Leo Kümin: Matura 1966, gest. am 7. Februar 2023
- Andreas Pfammatter: ebenfalls Matura 1966, gest. im Oktober 2023
Folgende Aktivitäten des Vorstandes hat Leo Anthenien beschrieben:
- Als zeitaufwendige Haupttätigkeit bezeichnete er die im Vorjahr angekündigte Arbeit am Projekt „Chronik und Archiv des Gymnasiums St. Josef“
- Veröffentlichung eines Presseberichts im Urner Wochenblatt über das letzte Jahrestreffen
- Neujahrsbrief an die Ehemaligen
- Organisation und Einladung zum diesjährigen Jahrestreffen
- Aktualisierung der Adressen
Insgesamt kamen so einige Sitzungen mit sehr vielen Stunden und Tagen zusammen.
Kassabericht (Alois Herger): Vermögensveränderung Fr. 79.50, aktueller Kontostand per 3.05.2024: Fr. 819.88
2. Bericht der Mariannhiller Missionare (Pater Damian)
Pater Damian berichtete über die aktuelle Situation der Mariannhiller Missionare in Altdorf; diese übernehmen nach wie vor wertvolle seelsorgerische Aufgaben in den Gemeinden Flüelen und Sisikon; sie feiern täglich Gottesdienste in den beiden Kapellen im St. Josef und leisten Aushilfe in verschiedenen Pfarreien in der Region.
3. Bericht der Stiftung der Mariannhiller Missionare (Pater Damian)
Im Jahr 2011 wurde aus dem Verein Mariannhiller Missionare Altdorf die Stiftung Mariannhiller Missionare Altdorf UR. Ziel und Zweck der Stiftung ist es, das missionarische, seelsorgliche und soziale Wirken der Mariannhiller Missionare in der Schweiz und im Ausland zu unterstützen. Zur Unterstützung dieser missionarischen Tätigkeiten der Mariannhiller Missionare und für die Durchführung von Sozialprojekten in Afrika, Kolumbien und Papua-Neuguinea ist die Organisation der regelmässigen Spendentätigkeit notwendig. Eine sehr wichtige Aufgabe ist heutzutage daher die Missionsprokura. Für weitere Informationen: https://www.stiftung-mariannhill.ch
4. Bericht des Schulleiters der heutigen Schule vom „Campus Altdorf“ (Dr. Masetti)
Die in den letzten Jahren angepassten und erneuerten Bauten und Sportanlagen sind an die International School vermietet. Der Schulleiter Herr Dr. Francesco Masetti berichtet über die erfolgreiche Entwicklung des Campus Altdorf seit Beginn im Jahre 2017. Heute sind es ca. 90 Studierende aus mehr als 40 verschiedenen Nationen; für die nächsten Jahre werden noch mehr Studierende erwartet. Für weitere Informationen: https://lisa.swiss
5. Wahl des Vorstands
Die Wiederwahl des aktuellen Vorstandes mit Anna-Lisa Tessaro, Alois Herger und Leo Anthenien erfolgt per Akklamation für ein weiteres Jahr. Neue bzw. zusätzliche Kandidaturen sind fürs nächste Jahr in Betracht zu ziehen!
6. Zukunftsprojekt „Chronik und Archiv des Gymnasiums St. Josef, Altdorf“ (Leo Anthenien)
Das Projekt wurde anlässlich des Jahrestreffens im Vorjahr vorgestellt. Die Arbeitsgruppe mit dem Vorstand (Leo Anthenien, Alois Herger, Anna-Lisa Tessaro) und verstärkt durch Daniel Müller hat sich danach intensiv an die Arbeit gemacht. Erste Erkenntnis: Der Zeitaufwand ist riesig und wurde massiv unterschätzt. Wir konnten aber von der grossen Archiv-Vorarbeit von P. Peter Grand in all den Jahren zuvor profitieren. Immer wieder tauchten auch Hinweise über ein Archiv von P. Anton auf – aber: wo ist dieses Archiv? Dies wurde schliesslich fast zufällig entdeckt in zwei vollen Kommoden.
Für die Details folgender Themen verweisen wir auf die ppt-Präsentation:
- Erste Aktivitäten der Arbeitsgruppe
- Was haben wir angetroffen und was wurde verarbeitet
- Erste Resultate unserer Arbeit
- Themen für die Weiterarbeit
7. Verschiedenes
Abschliessend leitet Leo Anthenien über zum Vortragsthema von Alois Herger während des Mittagessens: Im Sinne der Nachhaltigkeit stellte er zwei Gebäude einander gegenüber, beide anfangs der 60-er Jahre erbaut und 1963/64 eröffnet: nämlich das Kantonsspital Uri in Altdorf und das Internatsgebäude vom St. Josef. Zum Kantonsspital entschied der Urner Regierungsrat: „Die Gebäulichkeiten haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und müssen ersetzt werden“, dies bedeutet: Abriss des Spitalgebäudes – aber: das „St. Josef“ lebt weiter…!
Arthur Walker verdient einmal mehr unseren herzlichen Dank für sein unermüdliches Engagement als Kontaktperson zu den Ehemaligen und als Gestalter unserer Website (Webmaster).
Apéro
Den Apéro konnten wir auch in diesem Jahr draussen an der Sonne geniessen, was bei dem insgesamt regenreichen Maimonat nicht selbstverständlich war. Den Mariannhillern sei unser Dank für den gespendeten Apéro.
Mittagessen
Beim Mittagessen wurden wir auch in diesem Jahr mit einem asiatischen Buffet aus der Campus-Schulküche und mit einem feinen Dessert aus der Küche der Mariannhiller Missionare verwöhnt.
Als Thema des angekündigten Vortrags während des Mittagessens konnte uns Alois Herger einen eindrücklichen Rückblick auf die Baugeschichte des St. Josef vermitteln. Dies als ein Ergebnis der Archivarbeit unserer Arbeitsgruppe im abgelaufenen Vereinsjahr und aus gegebenem Anlass: Die Studenten konnten nämlich vor genau 60 Jahren – nach den Osterferien 1964, zu Beginn des dritten Trimesters – das neue Internatsgebäude beziehen. Angereichert mit viel für uns unbekanntem Bildmaterial und noch viel unbekannteren Fakten, Reminiszenzen und Anekdoten genossen wir seine Ausführungen: Angefangen in den 20-er Jahren mit dem Kauf der „Huser-Mühle“ neben der bereits bestehenden Josefs-Kapelle, dann 1934/35 der Um- und Neubau des Mühlegebäudes, 1964 folgte der Neubau des Internats und schliesslich 1992 der Abriss des alten Patres-Hauses. Vieles war für uns bisher völlig unbekannt: z. B. nach dem ersten misslungenen Anlauf 1927/28 wurde im zweiten Stock des alten Mühlegebäudes eine Hühnerfarm betrieben; erste Pläne für ein sog. Juvenat gab es zuvor an anderen möglichen Standorten, nämlich in Zürich, in Gersau oder im Vogelsang in Altdorf; Neuanfang 1932 mit P. Meinrad Bechtiger. Während des Krieges hat General Guisan zweimal das St. Josef besucht: geplant war die Einrichtung des Armee-Hauptkommandos in den Räumen des St. Josef, falls die Schweiz angegriffen worden wäre; die Studenten wären in ein Hotel in Seelisberg ausquartiert worden. Zum Glück wurde dies nie Tatsache; der General bedankte sich aber bei seinem zweiten Besuch für die Bereitschaft der Mariannhiller.
Fazit
Einmal mehr waren wir begeistert von einem kurzweiligen und ungezwungenen Zusammensein und dem regen Austausch mit den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen.
Das eingangs erwähnte Zitat von Helmut Schmidt hat sich vollumfänglich bewahrheitet, indem man sich immer noch aufeinander verlassen kann, selbst wenn manchmal Jahre vergehen, bis man sich wieder sieht; und man kann immer noch manches Wichtige gemeinsam zustande bringen. Jahrzehntelange Freundschaften können aufgefrischt werden, man hat ähnliche Ideen und eine Herzensbildung mitbekommen, die von unschätzbarem Wert sind; und für all das wir jederzeit dankbar sind. Jede Begegnung wird so zu einer wertvollen persönlichen Bereicherung; und auch zufällige Begegnungen erfüllen uns mit Freude. Als Ausdruck dieses einmal mehr gelungenen Treffens ist die Tatsache zu werten, dass die letzte Gruppe – bis gegen Abend in intensive und angeregte Gespräche vertieft – erst um ca. 19:00 Uhr aufgebrochen ist.
Ausblick
Wir konnten das Datum für das Jahrestreffen im nächsten Jahr bereits festlegen: am Samstag, 17. Mai 2025 im St. Josef. Wir werden im Vorstand ein interessantes Thema vorbereiten und wir freuen uns jetzt schon – dies in der Hoffnung, dass wir auch 2025 viele Ehemalige zur Teilnahme begrüssen können.
Für den Bericht: Leo Anthenien und Anna-Lisa Tessaro