Jahrestreffen 2023

13. Mai 2023

Nach dem Unterbruch – bedingt durch die COVID-19-Pandemie – konnte der Vorstand im E-Mail vom 27.2.2023 endlich ein weiteres Jahrestreffen ankündigen. Am 1.4.2023 erfolgte dann die schriftliche Einladung per E-Mail (und vereinzelt Postversand) – mit einem nochmaligen Reminder von Arthur Walker am 6.5.2023. Wie in früheren Jahren haben wir zusätzlich mehrere Telefonate gestartet und vereinzelt noch brieflich eingeladen, wer per E-Mail-Adresse nicht mehr erreichbar war. Leider haben wir mehrere Ehemalige aus den Augen verloren, auch solche, die an früheren Jahrestreffen regelmässig teilgenommen hatten. Erfreulich ist, dass wir nach dem erzwungenen Unterbruch von drei Jahren in diesem Jahr insgesamt über 80 Reaktionen erhalten haben, dies bedeutet sogar noch mehr als vor Corona: 30 haben sich zur Teilnahme angemeldet und 52 haben sich abgemeldet – ausnahmslos alle bedauerten es, in diesem Jahr nicht teilnehmen zu können, dies jedoch mit der Zusicherung einer späteren Teilnahme. Für den Vorstand bedeutet dieses erfreuliche Resultat, dass es uns gelungen ist, den Verein post-Covid erfolgreich zu reaktivieren, oder wie bei der GV gesagt wurde: zu ‚reanimieren‘.

Eintreffen und Eucharistiefeier

Beim Eintreffen lud Pater Damian zum Kaffee – es war allseits ein freudiges Wiedersehen. Traditionsgemäss wurde das Jahrestreffen eingeleitet mit der Eucharistiefeier in der Hauskapelle – mit Pater Damian Weber und wie in den früheren Jahren Markus Leutenegger als Lektor.

Generalversammlung

1. Begrüssung und Bericht des Vorstands

Beim anschliessenden geschäftlichen Teil (GV) berichtete zuerst Alois Herger als Vorstandsmitglied über die Aktivitäten während den Pandemiejahren. Das damals vom Vorstand vorbereitete Jahrestreffen vom 25. April 2020 musste kurzfristig einen Monat zuvor wegen der aufgeflammten COVID-19-Pandemie und dem Lockdown auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Am 9. April 2019, nur drei Tage nach unserem Jahrestreffen verstarb Pater Anton. Anna-Lisa Tessaro und Alois Herger vom Vorstand hatten P. Anton noch wenige Tage zuvor im Alterswohnheim Höfli in Altdorf ein letztes Mal besucht. Zum Abschiedsgottesdienst mit Urnenbeisetzung am Montag, 15.4.2019, kamen viele Ehemalige; erfreulicherweise auch einige, die am Jahrestreffen nicht teilnehmen konnten. Anna-Lisa würdigte während der Messe sein Schaffen als langjähriger Präfekt und Lehrer; der Vorstand spendete im Namen des Vereins einen Kranz für unseren letzten Lehrer-Pater.

In den Jahren 2021/22 galt es auszuharren und auf das Ende der Pandemie zu warten. Aufgrund der epidemiologischen Lage konnten weitere Treffen vorerst nicht verantwortet werden, zumal viele Teilnehmer/-innen im kritischen Alter sind.

In dieser Zeit bestimmte COVID-19 unser Leben: Der Vorstand traf sich zufällig in der Tiefgarage vom Shoppingcenter „Urnertor“ – zur Erinnerung: mit Maske…!

Im Juli 2021 nahmen Anna-Lisa und Leo am Jahresgedächtnis für Walter Hagmann (Matura 1971) in Engelburg SG teil, der am 18. Juli 2020 überraschend verstorben war.

Im Juli 2022 wurde unser Präsident Peter Hänggli 75 Jahre alt, er trat auf diesen Zeitpunkt hin altershalber aus dem Vorstand zurück und verabschiedete sich im November 2022 mit einem E-Mail an alle Ehemalige.

Zum 80. Geburtstag von Pater Peter Grand und Pater Damian Weber haben im letzten Jahr Leo und Anna-Lisa mit einem Besuch und Präsent gratuliert.

Im Herbst 2022 schöpften wir wieder Hoffnung und begannen das diesjährige Jahrestreffen zu planen – mit folgenden Aktivitäten:

  • Mehrere Sitzungen im St. Josef und in Luzern zur Vorbereitung des Jahrestreffens
  • Überarbeiten und Aktualisieren der Adressliste (zusammen mit Arthur Walker)
  • Vorarbeiten für das Projekt „Archiv und Chronik“, u. a. zwei Besuche von Leo und Anna-Lisa mit Archivar P. Peter und P. Damian, sowie zwei Treffen des Vorstands mit Daniel Müller als weiterem Mitarbeiter am Projekt Archiv.
  • Kontakte zum Schulleiter Campus Altdorf Herrn Dr. Masetti
  • Einladung an Olympiasieger Donghua Li

Anlässlich der GV gedachten wir auch der Verstorbenen mit einer Schweigeminute:

  • Pater Anton Roos
  • René Grünwald (Vorkurs/1.Klasse 1964/65)
  • Hubert Bumann, Vater von Romeo
  • Walter Hagmann (Matura 1971)
  • Walter Rieser (Matura 1971)
  • Roger Walker (Matura 1985)
  • Heinz Widmer (Matura 1969)
  • Karl Imfeld
  • Herger Franz (Matura 1964)
2. Bericht der Mariannhiller Missionare (Pater Damian)

Pater Damian berichtete über die aktuelle Situation der Mariannhiller Missionare. In Altdorf sind aktuell sieben Patres, die nach wie vor wertvolle Aufgaben wahrnehmen: in Flüelen und Sisikon als Pfarrer (P. Alistair) und als Mitarbeitender Priester (P. Damian), für Gottesdienste in den zwei Kapellen im St. Josef, für Aushilfe in verschiedenen Pfarreien und Klöstern sowie die allzeitige Verfügbarkeit für pastorale Gespräche.

3. Bericht der Stiftung der Mariannhiller Missionare (Pater Damian)

Pater Damian wies auf den Stiftungszweck hin: „Sie unterstützt das missionarische, seelsorgliche und soziale Wirken der Mariannhiller Missionare im In- und Ausland.“ Unter anderem geht es um bauliche Tätigkeiten im St. Josef (in den letzten Jahren z. B. die Total-Restauration der Josefskapelle) und um die Spendentätigkeit für verschiedene Sozialprojekte in Afrika.

4. Bericht des Schulleiters der heutigen Schule vom „Campus Altdorf“ (Dr. Masetti)

Die International School mietet die Räume im St. Josef. Der Schulleiter Dr. Francesco Masetti stellte die International School vor. Die Schule existiert seit dem Jahr 2017. Damals wurde mit 18 Schülerinnen und Schülern aus China gestartet, heute sind es ca. 90 Studierende aus mehr als 40 verschiedenen Nationen. Da für die nächsten Jahre noch mehr Studierende erwartet werden, kommt die Schule bald an ihre räumlichen Grenzen. Mit dem Studienabschluss des „International Baccalaureate“® (IB) erhalten die Studierenden weltweit Zugang zu Universitäten und Hochschulen.

5. Wahl des Vorstands

Da sich der Vorstand mit Anna-Lisa Tessaro, Leo Anthenien und Alois Herger für ein weiteres Jahr zur Verfügung stellt, erfolgt die aktuelle Wahl per Akklamation. Leider ist es uns bisher nicht gelungen, ein weiteres Mitglied zur Kandidatur zu gewinnen, insbesondere nicht für das Präsidium. Der Vorstand konstituiert sich selbst, er orientiert sich nicht an bestimmten Positionen, sondern ad hoc und flexibel je nach anstehenden Aufgaben.

6. Zukunftsprojekt „Chronik und Archiv des Gymnasiums St. Josef, Altdorf“

Anschliessend ging es um das Zukunftsprojekt Chronik und Archiv des Gymnasiums St. Josef, dargestellt von Leo Anthenien mit Powerpoint-Präsentation. Das Mariannhiller Gymnasium St Josef existierte von 1933 bis 1972, mit kantonaler Matura ab 1964. Seit längerem haben wir uns mit dem Gedanken getragen, was wohl mit dem Schularchiv passiert ist bzw. für die Zukunft passieren sollte. In mehreren Gesprächen und Besichtigungen mit den Patres Peter und Damian sind wir zum Entscheid gelangt, das vorhandene Archivmaterial zu sichten, aufzuarbeiten und gleichzeitig eine Chronik der Schule zu erstellen. Dazu hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet: vorerst bestehend aus dem Vorstand (Leo Anthenien, Alois Herger und Anna-Lisa Tessaro) sowie Daniel Müller, plus evtl. weitere ad hoc. In den Jahren 2016 und 2017 (mit Abstimmung) drohte das Ende des Vereins. Wenn auch die Vereinsaktivitäten in den letzten Jahren pandemiebedingt auf Sparflamme gesetzt werden mussten, arbeiteten wir an der „Reanimation“ des Vereins, woraus u. a. das Zukunftsprojekt „Archiv und Chronik“ entstanden ist. Bei einem ersten Überblick hat sich gezeigt, dass bei diesem Projekt Kosten entstehen, auch wenn die Arbeitsgruppe für „Gotteslohn“ arbeitet. Pater Damian hat uns dazu ermuntert, beim Stiftungsrat einen Antrag auf Übernahme der Materialkosten zu stellen.

7. Verschiedenes

Alois Herger verdankte die Arbeit von Peter Hänggli und Arthur Walker mit einem Präsent: Peter Hänggli (in absentia) für sein jahrelanges Engagement, nachdem er bei der denkwürdigen Generalversammlung im Jahre 2017 bereit war, sich für den Fortbestand des Vereins an vorderster Front als Präsident einzusetzen; Arthur Walker für das Redesign und die laufende Aktualisierung unserer Website, für den jeweiligen Versand der E-Mails sowie als permanente Kontaktperson via E-Mail.

Apéro

Dank dem schönen Frühlingswetter konnten wir den Apéro draussen im Freien geniessen – spendiert von den Mariannhillern, wofür wir ganz herzlich danken. Beim Apéro ist dann unser Specialguest Donghua Li (!) zu uns gestoßen; er ist als ehemaliger Olympiasieger und Weltmeister heute u. a. als Sportcoach an der International School Campus Altdorf tätig.

Mittagessen

Zum Mittagessen wurde uns in den Räumen der Schule ein feines asiatisches Buffet aus der Schulküche serviert – ergänzt mit einem leckeren Dessert aus der Küche der Mariannhiller Missionare. Bei hervorragender Stimmung genossen wir alle den intensiven Austausch mit den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen.

Das Thema der angekündigten Reminiszenzen  konnten wir erst kurzfristig in einem weiteren E-Mail definitiv bekanntgegeben: Wir wollten das „Damals und heute“ mit dem Thema „Sport am St. Josef – vom Venetz-Stadion zum Olympiasieger“  illustrieren. Unser damaliger Präfekt Pater Ephrem Venetz wirkte in den 60-er Jahren als der „Bauleiter“, und wir Studierenden haben mit Pickel und Schaufel den neuen Fussballplatz gebaut. In die 60-er und 70-er Jahre entführte uns Arthur Walker mit einer Tonbildschau, untermalt mit Pop-Musik von damals. Das Heute verkörperte Donghua Li: Er berichtete von seinen früheren und heutigen sportlichen Aktivitäten und beeindruckenden Erfolgen, und begeisterte uns mit einem Video von seinem grossartigen Olympia-Sieg 1996 in Atlanta. Wohltuend war seine sympathische und bescheidene Art ohne Starallüren, der sich auf sehr angenehme Weise in unsere Gemeinschaft einfügte – so dass daraus die Feststellung gipfelte, Donghua sei neben all seinen sportlichen Meriten als Olympiasieger, Weltmeister, Europameister und Schweizermeister nun auch ein „St. Josefianer“ geworden. Donghua Li ist mit seiner nachahmenswerten Persönlichkeit ein wunderbares Vorbild für die heutigen Studierenden. Beim Fotoshooting draussen hat Donghua Li die fröhliche Festrunde auf sympathische Weise mit einem Kameraschwenk eingefangen.

Fazit

Dieser Tag der Begegnung war für uns alle ein in jeder Hinsicht gelungenes Treffen – mit dieser bewussten Verbindung von damals und heute. Das bei der Projekt-Präsentation formulierte Motto „Aus Vergangenheit wird Zukunft“ trifft auf den gesamten Anlass zu, indem die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft auf angenehme Weise spürbar wurde, d. h. aus dem Mariannhiller Gymnasium St Josef von damals wurde die International School von heute. Es gab durchwegs positive Feedbacks, wie: „Wir kommen wieder“, es war sogar von „Aufbruchstimmung“ die Rede, oder: „ein gelungener und schöner Tag! Mir ist einmal mehr bewusst geworden, was irgendjemand (…) über das Gymnasium St. Josef gesagt hat: Es war vor allem eine Schule der Herzensbildung!!!“  Interessantes Detail: von der ersten Maturaklasse am St. Josef (von 1964) waren fünf von acht präsent!

Ausblick

Seit der damaligen Statutenänderung sind wir flexibel und können mit unserem Termin mehr in den Frühling hineingehen – unter Berücksichtigung der vielen Feiertage werden wir uns im nächsten Jahr voraussichtlich anfangs Mai treffen. Da viele von denen, die dieses Jahr nicht dabei sein konnten, aber nächstes Mal gerne kommen würden, können wir für nächstes Jahr wiederum von einer regen Teilnahme ausgehen – wir freuen uns jetzt schon…!

Leo Anthenien, Präsident